Wie es weitergeht………

 

Anfang 2023 hat der Bonner-Stammtisch beschlossen dass nach den Jahren der Pandemie, kein weiteres Windycorner-Treffen mehr stattfinden wird.

 

Viele Jahre  fand dann in Kölsch-Büllesbach, immer im September unser gut besuchtes Treffen statt. Egal, ob bei Sonnenschein oder Regen, die Stimmung war immer toll. Gegrilltes und  Flüssiges (Bier und unsere grüne Bohnensuppe) rutschten immer und gegen kühle Septemberabendtemperaturen und für die Geselligkeit brannte ein großes Lagerfeuer. Andrés samstagsnachmittägliche Alkoholverdunstungsfahrten hatten Kultstatus. Bis 2014 – und dann war es vorbei.
Kurz und gar nicht gut, die Grillhütte wurde uns 2015 nicht mehr vermietet und auch die anheimelnden Duschräume des Sportplatzes standen uns nicht mehr zur Verfügung. Legionellen rein – Biker raus. Das Entsetzen war groß und die Ratlosigkeit ebenso.
Und da trotz aller Bemühungen kein geeigneter Platz gefunden wurde, fiel Windy Corner in diesem Jahr tatsächlich aus.
Aber wir haben nicht aufgegeben und nach einer Besichtigungstour, verschiedener Möglichkeiten, im tiefsten Winter stand eindeutig fest!!

Wir haben einen neuen Platz!!

So konnten wir im September 2016 das Treffen zum ersten Mal in Niederheckenbach/Eifel abhalten. Das Jugendheim mit Übernachtungsmöglichkeit unter einem richtigen Dach im kommunikativen Mehrbettzimmer wurde sehr gut besucht. Auch die hartgesottenen Camper waren mit dem Zeltplatz sehr zufrieden und die guten sanitären Anlagen stellten sicher, dass wir morgens frisch geduscht und wohlduftend den Tag beginnen konnten.
So hoffen wir, dass wir auch für die Zukunft unserem Windy Corner Treffen ein neues Zuhause geben können und freuen uns auf zahlreiche Besucher, auf Euch!

 

Windy Corner

Bonner Stammtisch für Freunde englischer Motorräder

Oktober 2016

 

 

Wie alles begann......

Mühsam quälte sich die Nissan Vanette mit ihren 67 zornigen PS die lange Steigung der B8 hinauf. Es war dunkel, und die Scheibenwischer hatten ihre liebe Müh mit dem dichten Nieselregen. Ab und zu beleuchtete der Scheinwerferkegel eines entgegenkommenden Autos die Fahrgastkabine des kleinen Lieferwagens, dann sah man den besorgten Ausdruck in Andres Augen. „Fifty fifty?“, fragte er plötzlich und unterbrach das erste mal seit wir den Metro-Parkplatz in St. Augustin verlassen hatten das monotone Dröhnen des kleinen Diesels. Ich schaute ihn fragend an. „Teilen wir, wenn es schief geht?“, fragte er wieder und zeigte ohne den Blick von der Straße abzuwenden mit dem Daumen über die Schulter nach hinten. Ich drehte den Kopf zum Laderaum und blickte auf einen Haufen Lebensmittel und diverse andere Sachen. Die Menge reichte aus um eine ganze Kompanie am Fressen und Kacken zu halten. „Natürlich teilen wir“ antwortete ich „aber wird schon klappen, wirst sehen.“ Es war Donnerstagabend, der 21. September 1995, wir waren auf dem Weg nach Kölsch-Büllesbach, wo am nächsten Morgen unser erstes Windy Corner Treffen beginnen sollte. Fast ein Jahr Vorbereitungsarbeit lag hinter uns.

Wie so vieles begann alles aus einer Bierlaune heraus an einem der Stammtischabende in der „Hölle“. Der Entschluß ein Treffen für klassische englische Motorräder zu organisieren war schnell gefaßt, die Stimmung entsprechend euphorisch. Den geeigneten Platz dafür hatten wir auch schon im Auge. Ein Name mußte her, „Engländertreffen in Sowieso“ gab es schon genug. Also noch eine Runde bestellt und gegrübelt. Nach einigen unbrauchbaren Vorschlägen schallte es dann durch den Schankraum: „Windigoona“  - ja, das war’s. (Kates Cottage hätte zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich keiner mehr über die Lippen gebracht.) Die Assoziation schien perfekt. Windy Corner - Einerseits ein Streckenabschnitt des legendären Mountain Circuit auf der Isle of Man, wo ehedem Siege englischer Maschinen an der Tagesordnung waren, und andererseits Name für unser Treffen im Westerwald, denn da pfeift ja bekanntlich der Wind so kalt. Wir haben an diesem Abend noch lange herum gesponnen, Miss wet T-Shirt, Ausfahrt, Jap-Scrap-Verbrennung, Plaketten, Schlammkuhle, Live Band, Silly Games, usw. Übrig geblieben sind fürs erste die Plaketten und eine Ausfahrt. Wir wählten den September als Austragungstermin, auch wenn das Schlechtwetterrisiko größer war, die Wochenenden im Frühjahr und Sommer waren eh schon durch andere Veranstaltungen belegt. Die Vorbereitungen hatten begonnen. Zuerst mußte der Platz reserviert werden, also bei Ford in Köln angerufen und mit Peter den Termin und die Bedingungen festgemacht. Dann mußte ein Logo her. Irgend etwas, was englische Motorräder und Windy Corner verband und auch noch einprägsam war. Also Bücher gewälzt, Entwürfe gezeichnet und wieder verworfen, bis ich auf einem Einband das Bild einer Norton Commando 750 in Schräglage fand - das paßte. (So ein Zufall aber auch) Durch gepaust, in eine Kurve (Corner) gesetzt, englische Hügellandschaft dahinter, Name drunter, fertig. Der Union Jack und SchwarzRotGold, brachten die notwendigen Farbtupfer in die Plakette. Als wir dann die ersten Angebote der Plakettenhersteller bekamen, haben wir uns auf den Hintern gesetzt. Da kam es uns ganz recht, daß CBBC-Präses Jürgen anklingelte und fragte ob wir nicht die JHV ausrichten könnten und winkte mit der Unterstützung des CBBC. Zugegeben, wir freuten uns darüber, denn von der JHV und der relativ günstigen Lage des Platzes erhofften wir uns eine gute Besucherzahl. Die Lieferanten für das leibliche Wohl fanden wir in den umliegenden Ortschaften, das garantierte uns kurze Lieferzeiten und eventuell notwendigen Nachschub. Natürlich sollte es Kölsch geben, erstens passte es zum Ortsnamen und zweitens wäre es, so glaubten wir, der geeignete Ausgleich zum Münsterländer Rollinck Über die erforderlichen Mengen konnte Paul uns mit seiner Erfahrung aus diversen Münsterland-Treffen weiterhelfen. Holz fürs Lagerfeuer war auch bald gefunden. Im Laufe des Sommers wurde die Ausfahrt ausgetüftelt und ein paar Preise gebastelt. Vierzehn Tage vorher glaubten wir dann alles zusammen zu haben, doch die noch fehlenden aber notwendigen Kleinigkeiten wie Dosenöffner, Beschilderung, Gästebuch, Preislisten, Bretter für die Motorradständer usw. fielen uns dann nach und nach ein, so daß am Schluß ein wenig Hektik aufkam. Am Donnerstag vor dem Treffen dann der Großeinkauf bei Metro. Die beiden völlig überladenen Einkaufswagen waren kaum noch zu rangieren. Das ganze wurde dann wie oben beschrieben zum Platz gefahren. Als dann am Freitag Nachmittag die ersten Besucher eintrudelten legte sich die Aufregung. Alles in allem wurde es dann ein schönes 1. Windy Corner Treffen.                      

(Windy Corner - Bonner Stammtisch für Freunde englischer Motorräder)

 

 

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© Dieter Parpart